4. Spezialpodium Kieferorthopädie

4. Spezialpodium Kieferorthopädie

Freitag, 10. Mai 2019

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

es freut mich sehr, Sie im Rahmen der Fortbildungstagung der südbadischen Zahnärzteschaft zum wiederholten Male begrüßen zu dürfen.

Bereits zum vierten Mal findet dieses Podium nun schon statt, was bedeutet, dass die Kieferorthopädie mittlerweile zum festen Bestandteil dieser Tagung im Europa-Park Rust geworden ist.

Das wunderschöne Ambiente des Zirkuszelts der letzten Jahre wird zu Gunsten der Akustik durch den Sala Bianca ersetzt. Für mehr Platz und Komfort ist also gesorgt um Sie zahlreich empfangen zu können.

Auch in diesem Jahr wird das wissenschaftliche Programm durch die Ärztlichen Direktoren für Kieferorthopädie aller vier Landesuniversitäten bestritten, was die hohe Qualität dieser Fortbildung garantiert. Kein Kieferorthopäde oder kieferorthopädisch tätige Zahnarzt sollte sich diese Veranstaltung entgehen lassen.

Ihre BZK und ich freuen uns auf Sie!


Dr. Silke Kuhlmann
Moderatorin KFO-Podium

Programm

4. Spezialpodium Kieferorthopädie

Wissenschaftliche Vorträge

Freitag, 10. Mai 2019

09:00 Uhr

bis 09:15 Uhr

Eröffnung der Fortbildungstagung

09:15 Uhr

bis 10:00 Uhr

Kieferorthopädie in Theorie und Praxis: „Skelettale Verankerung – Indikationen und klinische Anwendung“ Prof. Dr. Britta A. Jung, Freiburg

Prof. Dr. Britta A. Jung
Prof. Dr. Britta A. Jung Freiburg
Curriculum Vitae

Gaumenimplantate haben seit Anfang der 90er Jahre als temporäre skelettale orthodontische Verankerungselemente Eingang in kieferorthopädische Behandlungskonzepte gefunden, um in komplizierten Verankerungssituationen eine absolut positionsstabile und maximale Verankerung zu erreichen. Sie stellen heute sowohl in der Erwachsenenbehandlung als auch bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen im Wachstumsalter einen etablierten Bestandteil kieferorthopädischer Behandlungskonzepte dar.

Der Vortrag gibt eine Übersicht über die vielfältigen Indikationen im Zusammenhang mit Gaumenimplantaten und zeigt künftige Perspektiven auf. Darüber hinaus werden klinische Anwendungen unter Berücksichtigung aktueller Literaturdaten besprochen.

10:00 Uhr

bis 10:45 Uhr

Kieferorthopädisch-interdisziplinäres Management bei Nichtanlagen und traumatischem Verlust bleibender Zähne Univ.-Prof. Dr. Christopher J. Lux, Heidelberg

Univ.-Prof. Dr. Christopher J. Lux
Univ.-Prof. Dr. Christopher J. Lux Heidelberg
Curriculum Vitae

Mehr als jeder 20. Patient ist von Nichtanlagen bleibender Zähne betroffen. Insbesondere Nichtanlagen der oberen seitlichen Schneidezähne stellen bei Kindern und Jugendlichen eine häufig kontrovers diskutierte Herausforderung dar. Im Vortrag soll u.a. auf folgende Fragen eingegangen werden:

  1. Was sind die aktuellen auf der S3-Leitlinie basierenden Entscheidungskriterien, wann bei Nichtanlagen ein kieferorthopädischer Lückenschluss indiziert ist?
  2. Was ist im Rahmen der konkreten klinischen Umsetzung bei verschiedenen Varianten des kieferorthopädischen Lückenschlusses zu beachten? Wie kann bei Patienten mit Nichtanlagen ein kieferorthopädischer Lückenschluss in eine Gesamtbehandlung integriert werden? Wie kann bei symmetrischem bzw. asymmetrischem kieferorthopädischen Lückenschluss unter Einbeziehung restaurativer/ prothetischer Maßnahmen ein ästhetisch optimales Ergebnis erreicht werden?
  3. Wann kann bei traumatischem Verlust eines oberen mittleren Schneidezahnes ein kieferorthopädischer Lückenschluss durchgeführt werden? Was ist klinisch zu beachten?

10:45 Uhr

bis 11:30 Uhr

Pause / Besuch der Dentalausstellung

11:30 Uhr

bis 12:30 Uhr

Festvortrag ArtenSchatz Frank Elstner, Baden-Baden Dr. Matthias Reinschmidt, Karlsruhe

Frank Elstner
Frank Elstner Baden-Baden Copyright: SWR / Jacqueline Krause-Burberg
Curriculum Vitae
Dr. Matthias Reinschmidt
Dr. Matthias Reinschmidt Karlsruhe
Curriculum Vitae

Der erfolgreiche und beliebte Showmaster Frank Elstner besucht seit einigen Jahren mit dem Biologen und Zoodirektor von Karlsruhe Dr. Matthias Reinschmidt regelmäßig für die SWR-Dokuserie „Elstners Reisen“ weltweit Artenschutzprojekte für bedrohte Tierarten. Oft sind es die letzten Tiere ihrer Art, für die sich engagierte Menschen einsetzen sie zu erhalten und ihr Aussterben zu verhindern. Von bemerkenswerten Naturerlebnissen berichten dabei die beiden Reisenden, die als Team oft erstaunliche Beobachtungen machen. Die blauen Aras Brasiliens, die roten Orang-Utans Borneos, die kuscheligen Koalas Australiens oder die Waisenelefanten Sri Lankas sind alles Tiere die es zu erhalten gilt. Dies funktioniert aber nur, weil es Menschen gibt, die mit Leidenschaft und Herzblut sich für die Schönheit und die Artenvielfalt unseres Planeten einsetzen und uns Beispiele geben und zeigen, dass jeder etwas tun kann, jeden Tag und überall. Frank Elstner und Matthias Reinschmidt haben dabei erkannt, dass es auf unserer Erde einen Artenschatz gibt, den es zu erhalten gilt. Davon berichten die beiden mit herrlichen Bildern und kleinen Filmen abwechslungsreich, humorvoll, aber auch nachdenklich und vor allem engagiert! Lassen sie sich anstecken und faszinieren und erleben Sie mit, wie Frank Elstner und Matthias Reinschmidt auf Reisen zur bedrohten Tierwelt gehen.

12:30 Uhr

bis 14:00 Uhr

Mittagspause / Besuch der Dentalausstellung

14:00 Uhr

bis 14:45 Uhr

Orthodontics goes digital? Wie sich dadurch unser Fachgebiet verändert Prof. Dr. Dr. Bernd Lapatki, Ulm

Prof. Dr. Dr. Bernd Lapatki
Prof. Dr. Dr. Bernd Lapatki Ulm
Curriculum Vitae

In den letzten Jahren erfuhren Technologien für die 3D-Oberflächenerfassung und den 3D-Druck eine rasante Entwicklung. In der Kieferorthopädie zeigt der technologische Fortschritt insbesondere in den Bereichen der Kiefermodellanalyse und morphologischen Gesichtsanalyse, sowie im Design und der Herstellung kieferorthopädischer Apparaturen seine Auswirkungen. In jüngerer Zeit wird dieser Wandel auch von den frei praktizierenden Kieferorthopäden immer mehr angenommen und als Chance begriffen. Die Vorteile der neuen Verfahren basieren einerseits auf den klassischen Vorzügen digitaler Daten wie deren bessere Verfügbarkeit und einfachere Archivierung. Im diagnostischen Bereich liegt der Mehrwert vor allem in den erweiterten, objektiveren und teilweise auch effizienteren Analysemöglichkeiten. Zudem besteht die Möglichkeit, die morphologischen Informationen von Gesicht und Zähnen zu einem Gesamtbild zu vereinen, und deren Interrelation zu evaluieren. Im therapeutischen Bereich hat sich die Alignerherstellung basierend auf digitaler Behandlungsplanung, -simulation und 3D-gedruckten Kiefermodellen bereits etabliert. Praxistaugliche Verfahren zur Herstellung kieferorthopädischer Apparaturen im 3D-Druck befinden sich derzeit in Entwicklung. Dieser Übersichtsvortrag beschreibt - flankiert durch eigene wissenschaftliche Studien – den sich derzeit in der Kieferorthopädie im Zuge der Digitalisierung vollziehenden Veränderungsprozess, der sich nachhaltig auf die klinisch-praktische Arbeitsweise in unserem Beruf auswirken wird.

14:45 Uhr

bis 15:30 Uhr

Kiefergelenkserkrankung im kieferorthopädischen Kontext Prof Dr. Bernd Koos, Tübingen

Prof Dr. Bernd Koos
Prof Dr. Bernd Koos Ärztlicher Direktor der Poliklinik für Kieferorthopädie Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Eberhard-Karls-Universität Tübingen Tübingen
Curriculum Vitae

Wichtiger Bestandteil der kieferorthopädischen Diagnostik und Behandlung sind die Aspekte der Kiefergelenkfunktion. Sei es aufgrund von akuten Erkrankungen, traumatischer oder entzündlicher Ursache oder als wichtiger Aspekt im Rahmen der Behandlungsplanung einer Dysgnathie. Die juvenile idiopathische Arthritis (JIA) ist dabei eine der häufigsten Ursachen für eine entzündliche Gelenkerkrankung bei Kindern und Jugendlichen, häufig beteiligt dabei die Kiefergelenke, was die Relevanz verdeutlicht. Sie kann bei einer fehlenden oder unzureichenden Behandlung, primär durch den Kinderrheumatologen, zur zunehmenden Gelenkdestruktion und Wachstumsstörung führen. Eine frühe Diagnosestellung und Behandlung sind daher essentiell. Hierzu ist für eine adäquate interdisziplinäre Diagnostik und Behandlungsplanung eine enge Kooperation zwischen Kieferorthopäden, Kinderrheumatologen und Radiologen wichtig. Aufgabe des Kieferorthopäden bei Kiefergelenkerkrankungen ist das frühzeitige Erkennen von craniofazialen Entwicklungsstörungen, relevanten dentoalveolären Anomalien wie etwa Kreuzbissen sowie die Funktionsdiagnostik. Therapeutisch kann die Kieferorthopädie durch Funktionskieferorthopädie und Aufbissbehelfe unterstützen. Insbesondere bei Vorliegen einer CMD im juvenilen Alter sollte eine differentialdiagnostische Abklärung auf JIA erfolgen. Im Ergebnis verdeutlicht dies den hohen Stellenwert der interdisziplinären Einbindung der Kieferorthopädie und gibt einen neuen Blickwinkel auf funktionelle Beschwerden im Kindes- und Jugendalter, bei denen der Kieferorthopäde bei entsprechender Anamnese neben der CMD als Ursache auch eine Erkrankung des rheumatischen Formenkreises differentialdiagnostisch in Erwägung ziehen sowie die konsiliarische Abklärung veranlassen sollte.

15:30 Uhr

bis 15:45 Uhr

Abschließende Worte

Tagungsbroschüre

4. Spezialpodium Kieferorthopädie