Liebe Mitarbeiter/innen,
ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Dass im letzten Jahr unsere Tagung ersatzlos ausfallen musste haben alle sehr bedauert. Damit sich dies nicht wiederholt werden wir aufgrund der unsicheren Coronalage 2021 Rust in Form einer professionellen Live-Übertragung in Ihre Praxis bzw. nach Hause bringen. So können Sie die hochkarätigen Vorträge allein zu Hause oder mit Ihren Kollegen/innen in der Praxis bequem genießen.
Am Donnerstag werden keine Seminare stattfinden, der Programmablauf am Freitag bleibt aber unverändert wie gewohnt.
Auch nach jahrelanger Berufstätigkeit und trotz großer Erfahrung kommt es immer wieder einmal vor, dass wir überrascht vor einem nicht vorhersehbaren Problem stehen. Gerade deshalb beschäftigt sich die diesjährige Tagung mit dem Themenfeld „Notfälle und Komplikationen in der Zahnarztpraxis“. Dabei geht es nicht nur um Risikopatienten, sondern auch um ganz alltägliche Probleme.
Der Nachmittag steht ganz im Zeichen der Digitalisierung, die aus unserer Welt nicht mehr wegzudenken ist. Trotzdem sollten wir die „Nebenwirkungen“ im Auge behalten. Hierzu haben wir Herrn Prof. Spitzer und Frau Prof. Heinemann eingeladen - zwei ganz besondere Spezialisten, die mit spannendem Wissen aus der Welt des Digitalen einerseits nachdenklich stimmen andererseits humorvoll begeistern.
Bitte melden Sie sich unter www.fortbildung-rust.de online an. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie diese einfache und kostensparende Form der Anmeldung nutzen. Auf dieser Homepage finden Sie ebenso alle Informationen zur Tagung.
Wir freuen uns sehr, Ihnen wieder ein so umfangreiches und hochkarätiges Programm anbieten zu können und wünschen Ihnen auch unter den veränderten Bedingungen eine fortbildungsaktive und attraktive Zeit!
Ihr
Dr. Peter Riedel
Vorsitzender / Referent für Zahnmedizinische Mitarbeiter/innen
09:00 Uhr
bis 09:15 Uhr
09:15 Uhr
bis 10:00 Uhr
Durch das erhöhte Gesundheitsbewusstsein mit besserer Zahnhygiene ist die Kari- es in den letzten Jahrzehnten signifikant zurückgegangen und hat sich auf einem tieferen Niveau eingependelt. Andere Zahnprobleme wie überempfindliche Zähne haben an Bedeutung gewonnen. Eine europaweite Untersuchung zeigte, dass über 40 % der 18-35 Jährigen an überempfindlichen Zähnen leiden.
Prophylaxe und Therapie kann nur gelingen, wenn die Mechanismen der Entste- hung bekannt sind. Aus diesem Grunde bespreche ich zuerst die Pathogenese empfindlicher Zähne und dann gehe ich anschliessend konkret auf die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten ein.
10:00 Uhr
bis 10:30 Uhr
Die endodontische Therapie gehört sicherlich zu den schwierigsten Therapien in der täglichen Praxis. Obwohl dies bekannt ist und dementsprechend viel Zeit für diese komplexen Behandlungen zu Verfügung stehen sollte, wird häufig versucht, eine Wurzelkanalbehandlung zwischen zwei Präparationstermine zu quetschen und dies nicht selten mit verheerenden Folgen. Da Eile geboten ist, kommt es schnell zu Perforationen, Präparationsfehlern oder auch Instrumentenfrakturen. Grund für diese fragliche Terminplanung ist meist der Schmerzpatient, welcher ungeplant die Praxis aufsucht. Zum einen erhofft sich der Patient eine schnelle Linderung seine Beschwerden, zum anderen möchte kein Kollege große Verzögerungen in seinem durchgeplanten Praxistag. So entsteht aus dieser Situation also ein erheblicher Zeitdruck. Vielen Kollegen ist jedoch nicht bewusst, dass sich die Schmerzbehandlung deutlich von der „normalen“ Wurzelkanaltherapie unterscheidet und in den meisten Fällen auch nur einen Bruchteil der Zeit beansprucht. In diesem Vortrag soll der Unterschied zwischen einer komplexen endodontischen Behandlung und einer kurzen, meist einfacheren Schmerz behandlung skizziert werden. Außerdem werden Lösungswege für die verschieden Schmerzfälle diskutiert, da es vorab häufig nicht klar ist, ob es sich um eine endodontische Problematik handelt oder eine anders geartete Schmerzsymptomatik. Weiterhin werden Konzepte vorgestellt, die es dem Kollegen ermöglicht diese Fälle zu therapieren, ohne dass der gesamte Praxisalltag durcheinander kommt. Denn nur wenn genügend Zeit für eine endodontische Maßnahme zur Verfügung steht, kann qualitativ hochwertig gearbeitet werden und auch im Vorfeld über evtl. anfallende Kosten mit einem dann schmerzfreien Patienten gesprochen werden.
10:30 Uhr
bis 11:15 Uhr
11:15 Uhr
bis 12:00 Uhr
Durch ihr „Know-how“ können Zahnmedizinische Fachangestellte, Prophylaxe-Assistentinnen und Dental Hygienists in der Lage sein, bei der methodischen Untersuchung der Mundhöhle mitzuwirken und somit zusätzlich zur Arbeit der Zahnärzte ihren Beitrag zur Früherkennung von bösartigen Veränderungen leisten.
Der Vortrag greift die Wichtigkeit dieses Ablaufs bei der intraoralen Inspektion, die nicht variiert werden sollte, auf. Durch eine Untersuchungsroutine wird vermieden, dass möglicherweise wichtige Befunde bei der Inspektion übersehen werden. Ein wichtiges Ziel dieses Vorgehens ist die Früherkennung von Malignomen, insbesondere solcher, die auf der Grundlage vorher sichtbarer Veränderungen entstehen. Hierzu gehören vor allem orale potenzielle maligne Veränderungen wie die Leukoplakie und der orale Lichen planus.
Weiterhin wird in dem Vortrag dargestellt, welche Veränderungen zu den harmlosen bzw. Normvarianten gehören und bei welchen Mundschleimveränderungen der Rat der Zahnärztin/des Zahnarztes eingeholt werden sollte. In einem kleinen Quiz kann die Teilnehmerin/der Teilnehmer sich selbst überprüfen.
12:00 Uhr
bis 14:00 Uhr
14:00 Uhr
bis 15:00 Uhr
In seinem kleinen Büchlein „Die Rechenmaschine und das Gehirn“ beschrieb John von Neumann schon in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von menschlicher und maschineller Informationsverarbeitung. Bis heute sind diese Gedanken einerseits wahr, haben jedoch andererseits keineswegs die allgemeine Verbreitung erfahren, die ihrer Bedeutung entspräche. Im Gegensatz zu Computern machen Gehirne keine Downloads, sie werden vielmehr benutzt und verändern sich dadurch. Dies ist Lernen. Für Einzelheiten ist der Hippocampus zuständig, im Kortex dagegen geht es vor allem um allgemeine Regeln. Im Computer erfolgen die Verarbeitung und die Speicherung von Informationen getrennt in der central processing unit (CPU) und auf einem Massenspeicher (Festplatte oder SSD Chip), im Gehirn dagegen gibt es diese räumliche und funktionelle Trennung nicht. Dort arbeiten Nervenzellen, die sich Informationen wechselseitig über Verbindungen zusenden (Verarbeitung), die sich dadurch in ihrer Stärke ändern (Speicherung). Damit sind die Verarbeitung und die Speicherung von Informationen nicht getrennt, sondern bilden räumlich und funktionell eine Einheit. Gehirne lassen sich heute mit (herkömmlichen oder speziell dafür gebauten) Computern simulieren, was unser Verständnis ihrer Funktion deutlich vorangebracht hat. Die Verarbeitung in solchen Neuronalen Netzwerken wird immer besser, je mehr schon verarbeitet (und damit gelernt) wurde; sie sind faktisch mittlerweile so leistungsfähig, dass sie zum Geschäftsmodell der reichsten Firmen der Welt – Apple, Google, Amazon, Facebook, Microsoft – geworden sind. In bestimmten Bereichen übertrifft die Leistungsfähigkeit dieser künstlichen Gehirne die Leistungsfähigkeit des menschlichen Gehirns. Die Folgen müssen diskutiert werden. Dabei wird u. a. auch klar: Der hermeneutische Zirkel hat keine Abkürzung.
15:00 Uhr
bis 15:45 Uhr
Wir posten, sharen, liken und tweeten. Unseren Blutdruck bringen wir zwar noch analog in die Höhe, messen ihn aber dafür voll digital. Und Dank der Push-Nachrichten auf unserem Smartphone wissen wir in Echtzeit, dass unser Fußballverein gerade ein Gegentor kassiert hat. Klingt nicht nur komplex – ist es auch. Da liegt es nahe, dass Prof. Dr. ELISABETH HEINEMANN charmant, intelligent und umwerfend komisch mit uns ins Plaudern gerät: über mobbende Hausgeräte, App-gesteuertes Beckenbodentraining und intime Gespräche mit Alexa. Spannendes Wissen aus der Welt des Digitalen. Mit viel Humor und einer Prise Musik.
15:45 Uhr
bis 16:00 Uhr
Für die Teilnahme an beiden Tagen erhalten Sie 12 Fortbildungspunkte